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Zwei Vereine für ihre Projekte in Stadtratssitzung geehrt

Leinefelde-Worbis. Die Stadt Leinefelde-Worbis unterstützt ihre Vereine und damit die ehrenamtliche Arbeit bereits auf vielfältige Art und Weise.

Dorothea Fischer, Anna Hebestreit und Elisabeth Franke mit Stadtbürgermeister Christian Zwingmann und den Beigeorneten Dirk Moll und Thomas Rehbein. Foto: Natalie Hünger

Trotzdem war es den Stadträten in ihrer März-Sitzung ein besonderes Bedürfnis, zwei Vereinen in feierlichem Rahmen zu danken und ehrenamtliches Engagement in einer öffentlichen Stadtratssitzung in den Fokus zu stellen.

„Auf diese Weise wollen wir jetzt jedes Jahr in der ersten Stadtratssitzung des Jahres zwei Vereine vorstellen und ehren. Ganz ausdrücklich geschieht dies ohne Rang- und Reihenfolge. Jeder, der sich für die Gesellschaft engagiert, ist uns wichtig, egal wie viel Zeit er konkret aufbringt oder was er konkret tut. Denn er tut es für die Gemeinschaft. Dies allein ist immer genug Grund, Danke zu sagen“, sprach Bürger Christian Zwingmann den Räten aus der Seele.

 

Begonnen wurde in der Ratssitzung am vergangenen Montag mit zwei Projekten aus Leinefelde: der Tafel, die aus dem Verband der Behinderten des Landkreises Eichsfeld hervorgegangen ist, und dem Frauenzentrum, das vom Verein Frauen für Frauen getragen wird.

 

Zunächst wurden zwei Kurzfilme über die Arbeit der Tafel und des Frauenzentrums gezeigt. Dann blickte Bürgermeister Zwingmann in seiner Laudatio auf deren Entstehungsgeschichten zurück:

 

Der Verband der Behinderten des Landkreises Eichsfeld e.V. wurde am 10. Juli 1990 gegründet. Dorothea Fischer ist seit 1993 Mitglied, also nun schon 30 Jahre, und wurde später auch dessen Geschäftsführerin.

Die Tafel ist das Ergebnis einer „Initiative gegen den sozialen Abbau“, ins Leben gerufen vom damaligen Gesundheitsdezernenten des Landkreises Eichsfeld, Dr. Eberhard Liesaus. Er hatte verschiedene Vereine eingeladen, um gemeinsam zu überlegen, wie die Verschwendung von Lebensmitteln unterbunden und gleichzeitig Bedürftigen geholfen werden kann. So war die Idee des Sozialladens geboren.

 

Der erste Sozialladen im Eichsfeld entstand in der Leinefelder Südstadt, dort, wo später die Bonifatius-Apotheke eröffnet wurde. Hier wurden von 1996 bis 1998 Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. Im Vordergrund stand nachhaltiges Wirken durch Weiterverwendung. Und der Verband der Behinderten erklärte sich mit seiner Geschäftsführerin Dorothea Fischer bereit, die Organisation in die Hand zu nehmen.

Es galt, verschiedene Probleme zu lösen: Es ging um die Eintragung ins Vereinsregister, es musste geeignetes Personal gefunden werden, genauso wie Fahrzeuge und natürlich Supermärkte, die bereit waren, Lebensmittel für Bedürftige abzugeben.

Unterstützung gab es unter anderem vom Landkreis Eichsfeld in Form von Sachkosten, ABM-Kräften und eines alten „Wartburgs“. Dorothea Fischer hatte stets einen guten Draht zum Sozialamt, hielt Kontakte zur Lebenshilfe und den Behindertenwerkstätten.

 

Der Verband der Behinderten leistete aber auch wertvolle Arbeit in der Betreuung von sozial, physisch oder psychisch beeinträchtigten Menschen. Die Hilfe konnte darin bestehen, mal eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“ zu spielen oder gemeinsam spazieren zu gehen, andere wiederum brauchten umfangreiche soziale Beratung oder eben auch eine Putzhilfe.

Die Vereinsarbeit wurde intensiver und vielfältiger. Spenden und Zuwendungen ermöglichten es, den Fahrzeugpark zu vergrößern, sodass auch mal gemeinsam Ausflüge unternommen werden konnten. Der Sozialladen indes entwickelte sich schließlich zur Tafel, wie man sie heute in Leinefelde und Heiligenstadt kennt.

Frau Fischer hörte vom Konzept der Tafeln in Nordhausen und Mühlhausen. Sie schaute sich die Konzepte an und gründete 1998 die Tafeln in Leinefelde und Heiligenstadt und kümmerte sich um die Eintragung in das Register des Bundesverbandes „Tafel Deutschland“.

 

Lebensmittel und moralische Unterstützung, das ist das, was die Besucher der Tafeln bekommen. Denn manchmal geht es auch einfach um das Gespräch.  Dorothea Fischer weiß, was Rentner bedrückt, behinderte Menschen, Flüchtlinge und auch jene, die aus verschiedenste Gründe in finanzielle Notlagen geraten sind.

 

2004 ist der Verein mit der Tafel ins Soziale Zentrum gezogen. Die Stadt Leinefelde hat eine frühere Kinderkrippe, die nicht mehr benötigt wurde, umgebaut und stellt das Gebäude seither verschiedensten sozialen Trägern mietfrei zur Verfügung.

 

Rund 150 Menschen können sich in der Leinefelder Tafel ein Mal pro Woche gegen einen geringen Geldbetrag Lebensmittel abholen. Und der Andrang wurde mit den Flüchtlingen noch größer.

Umso wichtiger ist es, dass die Lebensmittelmärkte das Projekt „Tafel“ weiter unterstützen und viele Spenden den Trägerverein erreichen, denn es muss auch einiges an Nebenkosten beglichen werden. „Wir unterstützen Frau Fischer und ihre Helfer heute daher mit einem extra Spendenscheck (500 Euro), haben aber auch eine Art Vereins-Oskar für sie gebastelt“, so Zwingmann, der darüber hinaus auch einen Präsentkorb für die Mitarbeiter der Tafel übergab.

 

Im Sozialen Zentrum findet man seit vielen Jahren auch das Frauenzentrum des Vereins Frauen für Frauen e.V., der ebenfalls geehrt wurde.

Gegründet wurde das Frauenzentrum am 11. September 1991 in einer Wohnung in der Leinefelder Einsteinstraße als ABM-Projekt. Träger war die damalige Stadt Leinefelde. 1993 übernahm der Verein Frauen für Frauen in Zusammenarbeit mit der GfAW die Einrichtung. Der Landkreis gab Lohn- und Sachkosten dazu. 1994 zog man in die damalige „Bummi“-Kindertagesstätte, das heutige Soziale Zentrum. Während des Umbaus zogen die Frauen ins alte Leinefelder Krankenhaus. Zwei Jahre später gab es mit Maria Volkmar die erste feste Mitarbeiterin im Frauenzentrum.

 

Die Arbeitsbedingungen seien mit dem Umbau der Kita zum Sozialen Zentrum für das Frauenzentrum – und natürlich auch für die anderen dort ansässigen Vereine – ideal, berichtete die ehemalige Leiterin Maria Volkmar der Stadtverwaltung in Vorbereitung der Ehrung. „Das freut uns zu hören. Genauso wie ihre Aussage, dass das Frauenzentrum in Leinefelde immer eine hohe Akzeptanz erfahren hatte, sowohl durch die damalige Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Rosa Hupkau, als auch durch die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Leinefelde-Worbis, Jutta König. Das hat dem Frauenzentrum Sicherheit vermittelt und ist wohl einmalig“, so Bürgermeister Zwingmann.

 

Schwierige Zeiten brachen für das Frauenzentrum jedoch mit der Corona-Pandemie an. Da kam die Arbeit zum Erliegen, und der Verein hätte sich fast aufgelöst. Elisabeth Franke, die sich als Ehrenamtlerin seit vielen Jahren im Frauenzentrum engagiert, ist es zu verdanken, dass die Zeit, bis sich mit Anna Hebestreit eine neue Leiterin fand, überbrückt werden konnte. Jetzt sind junge Frauen im Frauenzentrum am Werk und können sich über die Unterstützung durch die erfahrenen Älteren freuen.

 

Unterstützt wird das Frauenzentrum natürlich auch weiterhin von der Stadt und dem Ortsteilrat – mit einem jährlichen Zuschuss und den mietfreien Räumen im Sozialen Zentrum. „Es freut mich auch sehr, dass die Zusammenarbeit zum Wohle der Südstadt wieder Fahrt aufgenommen hat. Denn unser neu etabliertes Stadtteilmanagement hat im Frauenzentrum einen guten und verlässlichen Partner gefunden“, so der Bürgermeister. Auch für das Frauenzentrum gab es einen 500-Euro-Scheck, einen Vereins-Oskar und einen Präsentkorb für die Mitarbeiterinnen.

 

 

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