.

Startseite
Stadt Leinefelde-Worbis
Startseite   ->Kontakt

Kontakt

Aktuelles Detailansicht

Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt zum Volkstrauertag

Leinefelde-Worbis. Die zentrale Veranstaltung der Stadt Leinefelde-Worbis zum Volkstrauertag fand am vergangenen Sonntag in der Kirche „St. Dionysius“ in Hundeshagen statt.

Fotos: René Weißbach

Zum Ökumenischen Gottesdienst waren neben Stadtbürgermeister Christian Zwingmann, Ortsbürgermeister Falko Seifert und Thomas Müller als Vorsitzender des Stadtrates auch Vertreter der örtlichen Vereine, der Feuerwehr, der Stadtverwaltung und die Ortsteilbürgermeister der Einheitsgemeinde gekommen. Mit einem Instrumentalstück auf der Orgel eröffnete Organist Kunibert Busse den Gottesdienst. In ihren Begrüßungsreden gingen Pfarrer Tobias Reinhold und Pastor Peter-Michael Schmudde auf die Bedeutung dieses Tages ein und mahnten angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine und weiteren geoploitischen Konflikten vor einer Ausweitung der weltweiten Gewaltspirale.

 

Bürgermeister Christian Zwingmann ließ die aktuellen Krisenherde ebenfalls in seinen Redebeitrag mit einfließen:

"Zum ersten Mal stehe ich heute zum Volkstrauertag als Bürgermeister vor Ihnen, um mit Ihnen gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Und dies im Jahr 2022, in dem in Europa wieder ein Krieg ausgebrochen ist. 

Die Konflikte auf der ganzen Welt gehen weiter. Afghanistan unter der Führung der Taliban ist von Normalität weit entfernt. Im Iran gibt es verzweifelte Demonstrationen gegen die Regierung, die ihr Volk unterdrücken will. Nordkorea lässt Raketen über Japan fliegen. China benutzt die Corona-Pandemie, um die totale Kontrolle über sein Volk auszuüben. China erneuert seinen Anspruch auf Taiwan und schließt militärische Mittel nicht aus. Und in Europa hat Russland die Ukraine überfallen und nennt dies eine Spezialoperation. Ein Ende von Folter, Tod und Zerstörung, die mit diesem menschenverachtenden strategischen Schachzug einhergehen, mit dem sich Putin seine Macht zu vergrößern sucht, ist nicht abzusehen.

 

Das Leid und die Not sind mit dem Ukraine-Krieg nah an uns herangerückt. So nah, dass wir es keinesfalls mehr als vom gnädigen Schicksal gegeben nehmen können, in Frieden zu leben. So nah, dass wir uns Sorgen machen, ob wir uns und unsere Demokratie überhaupt verteidigen können. So nah, dass wir von unserer Regierung indirekt schon aufgefordert sind, Notvorräte anzulegen, falls der Blackout kommt und damit die Versorgung in unserem Land zusammenbricht.

 

Wir spüren die wirtschaftlichen Folgen des Krieges. Nicht wenige Familien müssen ihre Lebensplanung über den Haufen werfen und sich an steigende Energie- und Lebensmittelpreise anpassen. Auch so mancher Unternehmer weiß nicht mehr, wie er die nächste Nebenkostenabrechnung bezahlen soll.

 

Jeder von uns ist aufgerufen, Gas und Strom zu sparen, um unabhängig von Russland zu werden und durch diesen Krieg zu kommen, der für uns zunächst ein Wirtschaftskrieg ist. Aber jeder von uns ist auch aufgerufen, solidarisch zu sein mit den Opfern dieses Krieges – den Familien, deren Häuser zerbombt werden und die eine neue Bleibe brauchen.

 

Ganz besonders aber denken wir heute an all jene, die es nicht mehr aus der Ukraine geschafft haben, die ihr Leben gelassen haben, die verwundet wurden, die gefoltert und gedemütigt wurden. Und wir zollen all jenen Respekt, die mit der Waffe in der Hand ihre Heimat gegen die Invasoren verteidigen. Wir schließen in unsere Gedanken auch all jene mit ein, die gezwungen werden, in einen Krieg zu ziehen, den sie selbst nicht gewollt haben.

 

Es ist an der Zeit, viele Dinge zu überdenken. Es ist an der Zeit, sich bewusst daran zu erinnern, wie wertvoll ein Leben in Frieden ist. Der Volkstrauertag hatte immer seine Bedeutung, denn kein Kriegsopfer ist weniger wert als ein anderes, nur weil das Ereignis länger zurückliegt. Aber in diesem Jahr hören wir vielleicht aufmerksamer zu, sind mit mehr Emotionen dabei, wenn wir im Anschluss den Kranz für die Opfer der beiden Weltkriege am Hundeshagener Mahnmal niederlegen."

 

Am Mahnmal unterhalb der Hundeshagener Kirche wurden anschließend die Kränze der Stadt Leinefelde-Worbis und der Marinekameradschaft niedergelegt. Für den passenden Rahmen sorgten Mitglieder der Eichsfeldmusikanten.

drucken | Seitenanfang | zurück

Kontakt

Stadt Leinefelde-Worbis
ANSCHRIFT
Bahnhofstraße 43 | 37327 Leinefelde-Worbis
Telefon: 03605 2000 | Fax: 03605 200199 | E-Mail: infoleinefelde-worbisde

© Stadt Leinefelde-Worbis 2020 • Alle Rechte vorbehalten Design/Programmierung MediaOnline GmbH

 

 

Startseite oben