Brachial entfernte Liebesschlösser verursachen der Stadt hohe Kosten
Vermutlich mit einer Drahtschere oder einem Bolzenschneider trennten Unbekannte die gravierten Vorhängeschlösser einfach aus dem Zaun vor dem Rathaus Rentamt in Worbis heraus. Die Reparatur ist sehr aufwendig und kostet viel Geld. Fotos: René Weißbach
So soll dann die Liebe symbolisch für immer besiegelt werden. Die mit Namen, Initialen und Datum verzierten Schlösser in allen Formen und Farben werden aber nicht nur an Geländern, Masten oder Absperrungen angebracht, sondern oft auch in der Nähe des Standesamtes, in dem die Ehe geschlossen wurde.
So füllen sich auch am Worbiser Rentamt nach und nach die freien Flächen am glänzenden Edelstahlzaun. „Die ersten Schlösser haben wir bereits Ende 2010 für die Ehepaare graviert“, erklärt Martin Zimmermann, Chef der gleichnamigen Metallbaufirma aus Worbis, welche viele der über 1100 Stück mit individuellen Verzierungen versehen hat.
Doch ist die Flamme der Liebe einmal erloschen und die Partnerschaft getrennt, hat der einstige Liebesbeweis seine Bedeutung verloren und soll möglichst schnell wieder aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwinden.
„Das nehmen einige Besitzer oft mit brachialen Methoden selbst in die Hand und schleifen, bohren oder stemmen das ‚Beweisstück‘ vom Zaun“, erklärt Stadtsprecher René Weißbach das Problem. Dabei komme es immer wieder zu Beschädigungen, welche dann für viel Geld wieder ausgebessert werden müssen. „Besser ist da eine kurze Information an das Ordnungs- oder Standesamt der Stadt, die das betreffende Schloss dann professionell entfernen lassen“, so Weißbach.
