An seiner Seite reihten sich auch die ehemaligen Ortsbürgermeister Irene Born und Günther Fiedler sowie einige Gäste der ersten Stunde in die Schar der Gratulanten ein.
Zwingmann erinnerte daran, dass bereits sein Amtsvorgänger Marko Grosa viel für die Klienbaude bewirkt hat: Auf dessen Initiative gehen beispielsweise die Installation einer biologischen Kläranlage, der Bau eines modernen Spielplatzes, eine neue Trinkwasserversorgung sowie asphaltierte Zufahrtswege zurück.
„Ohne Familie Fütterer gäbe es dieses Kleinod zwischen Leinefelde und Worbis schon lange nicht mehr. Dreißig Jahre hinter der Theke sind weit mehr als ein beruflicher Werdegang – das ist gelebte Dorfgeschichte. Mit viel Energie und familiärem Zusammenhalt bewahren die drei Breitenbacher einen der letzten kommunalen Gasthausstandorte der Region und damit ein Stück Eichsfelder Heimat, das auch nach drei Jahrzehnten nichts von seinem Charme eingebüßt hat“, betonte Christian Zwingmann bei der Übergabe des Präsentkorbes mit regionalen Spezialitäten und kulinarischen Grüßen aus dem Rathaus.
Blumensträuße gab es für Margitta Fütterer, die seit drei Jahrzehnten in der kleinen, aber feinen Küche die Herdplatten zum Glühen bringt, und für Tochter Katja, die mit ihren Kuchenkreationen Gäste aus nah und fern anlockt und vor nunmehr zehn Jahren die Nachfolge ihres Vaters angetreten hat. Die Wirtsfamilie zeigte sich von der Gratulantenschar sichtlich gerührt – schließlich hatte man bewusst auf große Feierlichkeiten verzichtet und dem Tagesgeschäft den Vorrang gegeben. Stattdessen standen an diesem Nachmittag das gemütliche Beisammensein mit Stammgästen und die bewegte Geschichte der urigen Waldgaststätte im Mittelpunkt.

Vom Zigarettenskizzen-Blockhaus zum beliebten Ausflugsziel
Alles begann 1967, als der Breitenbacher Edgar Winter auf der Rückseite einer Zigarettenschachtel die Vision einer kleinen Wanderhütte „auf dem Klien“ skizzierte. Keine zwölf Monate später, am 1. Mai 1968, öffnete das Blockhaus bereits seine Türen – mit Strom aus einer einfachen Autobatterie. In den folgenden zwei Jahrzehnten wechselten unter der DDR-Handelsorganisation (HO) mehrfach die Pächter, bis das Haus 1988 erstmals in private Hände gelangte und sich tapfer durch die Wirren der Wendezeit kämpfte.
Den entscheidenden Aufschwung aber brachte 1995 Gerhard Fütterer: Er vergrößerte und überdachte die Terrasse, modernisierte den Sanitärbereich und den Innenraum, machte das alljährliche Vatertags- und Oktoberfest-Spektakel zum Publikumsmagneten und würzte alles mit seinen legendär schlagfertigen Sprüchen. Heute öffnet die Klienbaude donnerstags bis sonntags – im Winter freitags bis sonntags – ihre Türen, lockt Wanderer, Radfahrer und Festgesellschaften gleichermaßen und bietet dabei einen unverstellten Panoramablick in den Eichsfelder Kessel.