Erster Geflügelpest-Verdachtsfall im Eichsfeld

Wie das Veterinäramt mitteilt, wurde ein offenbar erkrankter Kranich bei Dingelstädt beobachtet und kurz darauf tot geborgen. Die Untersuchung im Landeslabor bestätigte eine Infektion mit dem Geflügelpestvirus. Die abschließende Bestätigung durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) des Bundes steht noch aus.

Weiterhin keine Stallpflicht – individuelle Risikobewertung

Der übrige Kranichtrupp zeigte keine Auffälligkeiten und hat die Region inzwischen wieder verlassen. Von Sperrmaßnahmen oder flächendeckenden Aufstallungspflichten sieht der Landkreis derzeit ab. Dennoch rät das Veterinäramt Geflügelhaltern insbesondere in der Nähe von Gewässern – auch kleineren Teichen und Wasserläufen – dringend, ihre Tiere vorsorglich im Stall zu halten oder so zu sichern, dass kein Kontakt zu Wildvögeln möglich ist.

„Infizierte Wildenten oder Gänse können das Virus leicht weitertragen, und selbst Krähen können eine Rolle bei der Übertragung spielen“, heißt es aus dem Veterinäramt. Eine generelle Stallpflicht sei aktuell noch nicht notwendig, werde jedoch laufend geprüft und der jeweiligen Risikolage angepasst.

Lokale Lage wird kontinuierlich überwacht

Die Entscheidung über eine Stallpflicht liegt in Thüringen bei den einzelnen Landkreisen. Unterschiede zwischen den Regionen seien daher möglich und sinnvoll, da die Gefährdung je nach geografischer Lage variiert. Kraniche bevorzugen traditionell große Wasserflächen als Rastgebiete – wie sie im Eichsfeld nur eingeschränkt vorhanden sind. Der jüngste Fall zeigt, dass einzelne Tiere auch in einem Radius von bis zu 50 Kilometern von bekannten Rastplätzen (z. B. Stausee Kelbra) in umliegende Felder fliegen können.

Das Veterinäramt beobachtet die Lage im Landkreis engmaschig und steht in regelmäßigem Austausch mit Geflügelhaltern.

Dank an aufmerksame Bürgerinnen und Bürger

Der Landkreis Eichsfeld bedankt sich ausdrücklich bei den aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern, die den Hinweis zum erkrankten Kranich gegeben haben. Ihre Aufmerksamkeit ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen und Fehleinschätzungen zu vermeiden.