Neuer Kindergarten in Kallmerode feierlich eröffnet

Kallmerode. Am Freitagnachmittag wurde der Neubau des Kindergartens in Kallmerode mit einer festlichen Veranstaltung offiziell übergeben. An der Feier nahmen zahlreiche Gäste aus der Kommunalpolitik, Kirche und Verwaltung sowie Eltern, Kinder und am Bau beteiligte Firmen teil.

Ein Projekt mit höchster Priorität

Die Schaffung eines neuen Kindergartens gehörte zu den zentralen Vereinbarungen beim Zusammenschluss von Kallmerode mit der Stadt Leinefelde-Worbis im Jahr 2019. Der bisherige Standort in der Kirchgasse musste 2020 wegen gravierender Baumängel geschlossen werden. Seitdem wurden die Kinder übergangsweise im Dachgeschoss des Dorfgemeinschaftshauses betreut – eine Lösung, die allerdings nur befristet bis Ende 2025 genehmigt war.

Der Stadtrat fasste im Dezember 2022 den Beschluss, den Neubau auf einer städtischen Fläche am Standort des ehemaligen Bürgermeisteramtes umzusetzen. Bemerkenswert ist, dass es sich hierbei um den ersten Kindergarten im Stadtgebiet handelt, der auf städtischem Grund errichtet wurde. Der Betrieb bleibt in Trägerschaft der katholischen St. Martin gGmbH.

Moderne Räume und viel Platz zum Spielen

Das eingeschossige, barrierefreie Gebäude verfügt über eine Grundfläche von rund 1.200 Quadratmetern. Auf einer Nutzfläche von etwa 420 Quadratmetern bietet die neue Einrichtung Platz für 45 Kinder – davon 15 unter drei Jahren. Ein besonderes Highlight ist der historische Brunnen, der erhalten und in das Gebäude integriert wurde. Das 2.800 Quadratmeter große Grundstück bietet zudem großzügige, kindgerechte Außenanlagen.

Bauablauf im Zeit- und Kostenrahmen

Nach dem Abriss des alten Gebäudes im Mai 2023 starteten im Oktober desselben Jahres die Rohbauarbeiten. Im Juli 2025 wurde der Neubau termingerecht fertiggestellt, die Außenanlagen folgten im September. Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass das Feuerwehrgebäude auf dem Gelände während der gesamten Bauzeit uneingeschränkt nutzbar bleiben musste.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Davon stammen rund 950.000 Euro aus Fördermitteln des Thüringer Bildungsministeriums sowie des Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Den Eigenanteil der Stadt beziffert Bürgermeister Christian Zwingmann auf rund 750.000 Euro.

„Der Neubau war für uns nicht nur eine Verpflichtung aus dem Einigungsvertrag, sondern auch ein Herzensanliegen für Kallmerode. Wir haben hier in moderner und familienfreundlicher Form einen Ort geschaffen, an dem sich Kinder wohlfühlen und Eltern Sicherheit haben können“, betonte Bürgermeister Christian Zwingmann. Zugleich hob er die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor: „Von den Planern bis zu den ausführenden Firmen – alle haben Hand in Hand gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein funktionaler Kindergarten, der die Zukunft des Ortsteils stärkt.“

Auch Kita-Leiterin Lioba Stitz erinnerte an die Geschichte des Kindergartens in Kallmerode. Bereits 1948 sei der erste Kindergarten in der Kirchgasse eröffnet worden, damals noch von den Grauen Schwestern betreut. 

„Mit dem heutigen Neubau können wir an diese lange Tradition anknüpfen und gleichzeitig einen Ort gestalten, der für Kinderlachen, Gemeinschaft, Glauben, Zusammenhalt und Verlässlichkeit steht“, betonte sie. 

Ihr Dank galt insbesondere der Stadt Leinefelde-Worbis für die Umsetzung des Großprojektes, den Eltern, die in den vergangenen Jahren immer wieder tatkräftig mit angepackt haben sowie der Feuerwehr, die trotz der Bauarbeiten stets einsatzbereit bleiben musste und nun auch die Einweihungsfeier unterstützte.

Einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro brachte indes Edgar Klingebiel vom Planungs- und Ingenieurbüro KWR aus Worbis zur feierlichen Übergabe mit. In seiner Ansprache hob er hervor, dass die Realisierung eines solchen Bauprojekts nicht nur planerisches Können und bauliche Präzision erfordert, sondern auch mit zahlreichen bürokratischen Hürden verbunden ist. Umso erfreulicher sei es, dass trotz dieser Herausforderungen ein modernes und funktionales Gebäude entstanden sei, das den Kindern in Kallmerode nun optimale Bedingungen biete.

Feierliche Übergabe mit Programm

Zur Einweihung führten die Kindergartenkinder ein kleines Programm auf. Anschließend segnete Pfarrer Stephan Burmeister das Haus. Nach dem symbolischen Bändchenschnitt konnten die Gäste die neuen Räume besichtigen. Im Anschluss lud die Stadt alle Anwesenden zu einem kleinen Imbiss ins benachbarte Dorfgemeinschaftshaus ein. Für frisch gegrillte Bratwürstchen und kühle Getränke sorgten die Floriansjünger der Kallmeröder Feuerwehr. Das Kindergartenteam hatte gemeinsam mit den Eltern Kaffee und Kuchen bereitgestellt. Für die Jüngsten gab es außerdem eine Rollenrutsche. Ein ausgiebiges Ständchen gab es von der Kallmeröder Blaskapelle.


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