Bahnhof

Der Leinefelder Bahnhof ist seit seiner Eröffnung am 9. Juli 1867 ein zentraler Eisenbahnknotenpunkt in Thüringen und der wichtigste Bahnhof im Eichsfeld. In ihm kreuzen sich die Bahnstrecken Halle–Kassel und Gotha–Leinefelde sowie die mittlerweile stillgelegten Strecken Leinefelde–Wulften und Leinefelde–Treysa. Letztere Strecke war Teil der Kanonenbahn Berlin–Metz. Der Bahnknotenpunkt ist einer der Gründe, warum sich Leinefelde so erfolgreich vom Dorf zur Stadt entwickeln konnte. Dies ist der Weitsicht der damals politisch verantwortlichen Leinefelder Gemeindevertreter zu verdanken, die im 19. Jahrhundert beschlossen hatten, das Gelände für den Bau des Bahnhofs kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das Dorf Leinefelde wurde zum Zentralbahnhof des Eichsfelds. Später kamen noch das Fernmeldeamt und die Post dazu.

Kaiser und Könige stiegen hier um und wurden von den Leinefeldern herzlich begrüßt. Soldaten und Verwundete und hunderttausende Vertriebene strandeten nach Ende des 2. Weltkrieges am Leinefelder Bahnhof - auf der Suche nach einer neuen Heimat. Ihr Mitgefühl zeigten die Dorfbewohner, als sie von September 1945 bis april 1946 auf Anregung des damaligen Pfarrers Pius Botthoff über 40000 Essen kochten und an die Hungernden verteilten.

Das Bahnhofsgebäude ist nach der Wende ins Eigentum der Stadt Stadt gewechselt und gehört heute der Wohnungsbau- und Verwaltungs GmbH Leinefelde. Im Gebäude ist die neue Tourist-Information der Stadt Leinefelde-Worbis zu finden, welche gemeinsam mit dem ebenfalls hier ansässigen Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld betrieben wird. Dieser verkauft hier regionale Produkte im Eichsfeldshop. Die Bahnreisenden bekommen ihre Informationen und Fahrkarten heute in einem Video-Reisezentrum direkt auf dem Bahnsteig. Praktischerweise befindet sich gleich gegenüber dem Bahnhof auch einer der größten Busbahnhöfe des Eichsfeldes, sodass die Bahnreisenden gleich mit dem Bus aus ihren Heimatorten anreisen bzw. dorthin weiterreisen können. 


Impressionen