Leinefelder Haarkunst

Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts etablierte sich Leinefelde als ein zentraler Handels- und Verkehrspunkt im Eichsfeld. Neben dem Handel mit Wolle, Fellen und dem bekannten Leinefelder Senf wurde der Ort insbesondere für seinen Handel mit Haaren bekannt. Dieses Gewerbe war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und trug zum frühen Wachstum der Gemeinde bei. Händler aus Leinefelde sammelten und verkauften das Rohmaterial, das in ganz Europa für die Herstellung von Perücken, Haarteilen und anderen Produkten begehrt war. Die filigrane Kunst, aus Haaren Bilder oder Schmuck als Erinnerungsstücke an geliebte Menschen zu fertigen, war vor allem im 19. Jahrhundert in ganz Europa und auch in Thüringen verbreitet. Diese auch in Leinefelder hergestellten und als "Haarbilder" bekannten Werke wurden oft in häuslicher Feinarbeit oder von spezialisierten Handwerkern wie Perückenmachern gefertigt. An diese Zeit erinnert heute noch die Skulpturengruppe "Fellhändler" in der Bahnhofstraße, die den früheren Handel mit Fellen und ähnlichen Rohstoffen symbolisiert.


Impressionen