Kein Mietvertrag bei negativer Schufa

Auch Bürgermeister Christian Zwingmann nahm sich gestern Zeit für die Veranstaltung und betonte: „Es ist großartig, dass die WVL den Jugendlichen die Chance bietet, sich praxisnah auf ihre Zukunft vorzubereiten. Dabei lernen sie nicht nur, worauf es beim Bezug der ersten eigenen Wohnung ankommt, sondern auch, welche Herausforderungen und Fallstricke es zu vermeiden gilt".

An zwei spannenden Projekttagen lernten die Jugendlichen, was es bedeutet, erstmals auf eigenen Füßen zu stehen. Der erste Tag begann mit grundlegenden Themen wie der Budgetplanung und der Suche nach der passenden Wohnung. In Kleingruppenarbeit erkundeten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aspekte des Wohnens: von praktischen Themen wie dem Lüften und Heizen über die Planung einer Küche bis hin zur Entsorgung von Sperrmüll. Ein weiterer Höhepunkt war eine realitätsnahe Wohnungsbesichtigung, bei der Verhaltenstipps und die richtige Vorbereitung im Fokus standen.

WVL-Projekt erste eigene Wohnung

Am zweiten Tag vertieften die Teilnehmer ihr Wissen rund um den Mietvertrag, Rechte und Pflichten von Mietern sowie den Umgang mit kritischen Situationen wie Zahlungsverzug oder Havarien. Zusätzlich erlebten sie praxisorientierte Übungen, etwa zum Bohren und Befestigen oder zum Einsatz von Rauchwarnmeldern. Abgerundet wurde das Programm durch Informationen zur Hausratversicherung, Kleinreparaturen und die Rückgabe der Wohnung.

"Wir bieten diese Veranstaltung bereits zum wiederholten Mal an. Die Resonanz bei den Schülerinnen und Schülern ist jedes Mal sehr positiv. Auch das Interesse der Schulen im Landkreis an den Workshops ist sehr groß", freut sich WVL-Geschäftsführer Tino Hartlep. 

Er warnte die Teilnehmer vor vermeintlich günstigen Ratenzahlungsangeboten, etwa für Elektronikartikel wie Handy, Tablet und Co. Schnell gerate man durch die Vielzahl der abgeschlossenen Verträge in finanzielle Schieflage und verliere den Überblick über seine Ausgaben. Wenn dann am Monatsende die Miete nicht pünktlich bezahlt werden könne, sei man die erste eigene Wohnung schnell wieder los. 

Welche langfristigen Folgen das haben kann, veranschaulichte Tino Hartlep anhand eines Beispiels: 

"In unserer Branche ist es üblich, Mietinteressenten mit einem negativen Schufa-Eintrag keine Wohnung anzubieten – unabhängig von der Art oder Höhe der Schulden. Dadurch geraten Betroffene häufig in einen Teufelskreis, aus dem sie nur schwer wieder herausfinden".