Uhrenturm Baumwollspinnerei

Ein markantes Relikt der alten Baumwollspinnerei ist der Uhrenturm, der einst zum Betriebseingang gehörte. Er gehört nun zum Gewerbegebiet „Ost“ und erinnert an die ereignisreiche Geschichte des großen Textilbetriebes. 

Die rasante Entwicklung Leinefeldes begann 1867 mit dem Bau des Leinefelder Bahnhofs. Die verkehrstechnisch günstige Lage am Straßen- und Schienenknotenpunkt führte in den 1950er Jahren zur Entscheidung, dass in Leinefelde eine der größen Baumwollspinnereien Europas gebaut wird. In den riesigen Werkshallen arbeiteten mehr als 4000 Menschen, größtenteils Frauen. Binnen drei Jahrzehnten wuchs Leinefelde von ehemals 2500 auf fast 17.000 Einwohner heran, denn die Facharbeiter kamen beinahe aus der ganzen DDR nach Leinefelde und brauchten hier Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Einkaufs-, Kultur- und Sporteinrichtungen. So entstand parallel zum riesen Betrieb die Leinefelder Südstadt. 

Wende und Wiedervereinigung brachten den Leinefeldern aber nicht nur Freiheit und D-Mark, sondern auch eine hohe Arbeitslosigkeit, denn die Absatzmärkte in Osteuropa brachen für die Baumwollspinnerei mit der Währungsunion quasi über Nacht weg. Die allermeisten Arbeitsplätze in der Baumwollspinnerei gingen gleich zu Beginn der 1990er Jahre verloren. Viele der zuvor begehrten Plattenbauwohnungen standen plötzlich leer. Leinefelde büßte fast die Hälfte seiner Einwohner ein, machte aber mit dem weltweit beispielhaften und preisgekrönten Stadtumbau das Beste aus seiner Situation. Der nächste große Entwicklungsschritt ist die Landesgartenschau im Süden der Stadt, die den erfolgreichen Stadtumbau fortsetzt. 

Erfahren Sie hier, wie Leinefelde zur Modellstadt des Ostens wurde.


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