Stadtumbau Leinefelde
Leinefelde - Vom Dorf zur Stadt
Zwei große Umbrüche kennzeichnen die Entwicklung des Stadtteils Leinefelde. Auf der Grundlage des Eichsfeldplans entwickelte sich der Ort zwischen 1960 und 1989 vom Dorf mit 2500 Einwohnern zur Industriestadt mit 16.500 Einwohnern. In diesem Zeitraum entstand eine völlig neue „Südstadt“ mit Wohnraum und Infrastruktur für fast 14.000 Menschen.
Foto-Dokumentation
"Vom Dorf zur Stadt"
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Nach der politischen Wende 1989 wurde die Fixierung auf einseitige Strukturen in der Wirtschaft zu einem Problem für die Stadt. Das Wegbrechen ganzer Industriezweige und der massenhafte Wegzug der Bevölkerung forderten von den Verantwortlichen der Verwaltung ein Umdenken und eine neue Herangehensweise der Stadtentwicklung.
Mit dem Projekt „ZukunftsWerkStadt“ hat die Stadt ein neues Gleichgewicht zwischen Arbeiten und Wohnen geschaffen - der „Rahmenplan Südstadt“ wurde entwickelt.
Rahmenplan Südstadt - Der Stadtentwicklungsprozess kann beginnen
Ausgangslage und Strategie
Anfang der 1990er Jahre bestand Leinefelde zu 90 Prozent aus Plattenbauten der DDR, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Aufbau von mehreren Industriekombinaten errichtet worden waren. Diese idealtypische Verbindung von Industrieentwicklung und Wohnungsbau hat die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung schon sehr früh nach der Wende zur Auseinandersetzung mit sinkenden Arbeitsplatz- und Einwohnerzahlen und den damit verknüpften städtebaulichen Umbaumaßnahmen gezwungen.
Mit der Aufnahme der Südstadt in das Förderprogramm "Städtebauliche Weiterentwicklung großer Neubaugebiete" konnte Ende 1993 ein grundlegender Strukturwandel eingeleitet werden. Kernpunkt war - ein neues Gleichgewicht zwischen Wohnen und Arbeiten zu entwickeln.
Die notwendigen Weichen für den Stadtumbauprozess in der Südstadt wurden mit dem 1996 beschlossenen Rahmenplan gestellt. Die Planung und Prozesssteuerung übernahm das Planungsbüro GRAS*Gruppe Architektur & Stadtplanung Dresden.
1. Rahmenplan Leinefelde Südstadt
Kernpunkte
- Stabilisierung und Aufwertung eines zukunftsfähigen Kernbereiches
- Sicherung der Infrastrukturangebote für eine familienfreundliche Stadt
- Rückbau von bis zu 50 Prozent des vorhandenen Wohnungsbestandes
- Schaffung von ergänzenden Wohnungsangeboten insbesondere im Eigenheimbereich
Bis heute ist diese strategische Orientierung - mit den entsprechenden Aktualisierungen - Grundlage für Bereitstellung und Einsatz der Finanzhilfen der Städtebauförderung und anderer Ressorts im Sinne des Stadtumbaus. Die Stadt kann nunmehr auf eine langjährige Erfahrung im Stadtumbau sowie auf sichtbare und positive Ergebnisse der gewählten Umbaustrategie verweisen.
Realisierte Projekte (Beispiele)
Preise, Anerkennungen, Baugebiete