Winterruhe für missbrauchten Bären?

Mit seinen beeindruckenden Tatzen schiebt Braunbär Mykhailo Laubhaufen für Laubhaufen zusammen. Er ist dabei, sich ein Nest für die Winterruhe zu bauen. "Für seine Artgenossen in freier Wildbahn gehört dies zum Standardverfahren als Erwachsener, Mykhailo hingegen wurde viele Jahre lang in einem kleinen, tristen Käfig gehalten. Dort gab es weder genügend Natur, um sich ein Winterquartier zu bauen, zum anderen konnte er aufgrund mangelnder Ernährung keine ordentliche Fettschicht aufbauen", erklärt Bärenpark-Geschäftsführer Bernd Nonnenmacher. Umso mehr freut sich das Team des Bärenparks über die Entwicklung ihres jüngsten Schützlings. Ob er tatsächlich in den Winterschlaf geht, bleibt abzuwarten.

"Mitzuerleben, wie traumatisierte Tiere wie Mykhailo, ein stückweit Natur wieder entdecken, beweist, dass sich die Bemühungen und die harte Arbeit im Sinne der Tiere lohnt", sagt Sabrina Schröder, Leiterin des Bärenparks.

 

Bärenpark Worbis

Hintergrund: Im Mai 2024 brachten Tierschützer der Stiftung für Bären den Braunbären Mykhailo nach Worbis. Nachdem er ein Leben lang für touristische Zwecke missbraucht wurde und unter fruchtbaren Bedingungen litt, fand er im Bärenwald ein naturnahes, verhaltensgerechtes Zuhause. Dazu gehört auch die Chance in Winterruhe zu gehen.

Tierschutz unterstützen: Da der Alternative Bärenpark Worbis ein gemeinnütziges Tierschutzprojekt ist und somit weder Tierpark oder Zoo, erhält die Einrichtung keine Unterstützung aus öffentlichen Mitteln. Doch besonders die traumatisierten Tiere brauchen spezielle Zuwendung. Medizin, Futter, Werkzeug und Material, um die anspruchsvollen Anlagen in Stand zuhalten – dies sind nur einige der Posten, die es für Leiterin Sabrina Schröder und ihr Team finanziell zu stemmen gilt. Wer das Team bei der Versorgung der schicksalsgeplagten Vierbeiner unterstützen will, kann unter anderem vor Ort im Bistro oder digital [baer.de] einen Blick auf den Wunschbaum werfen. Dort sind unterschiedlichste (Tier)Wünsche zu finden.